Fundraising gestern und heute

Fundraising klingt modern – aber das Prinzip dahinter ist alt. Schon der Bau der Lukaskirche in den 1890er Jahren wurde ganz maßgeblich durch private Spender ermöglicht – darunter viele der damals rund 70.000 protestantischen Einwohner Münchens. Nur zwei evangelische Kirchen standen der schnell wachsenden Gemeinschaft zur Verfügung, deshalb war der Bau eines dritten Gotteshauses – St. Lukas – nicht nur Wunsch, sondern auch Notwendigkeit.

Der Architekt Albert Schmidt verantwortete viele bekannte und prägende Bauten in München – so auch die von den Nationalsozialisten zerstörte Hauptsynagoge am Lenbachplatz – und gab sich beim Entwurf für den ‚protestantischen Dom‘ nicht wirklich zurückhaltend. Umso mehr war man bei der Finanzierung auf eine ausgeprägte Spendenbereitschaft angewiesen. Bereits damals hatte St. Lukas prominente Fürsprecher. Der bekannteste war Luitpold von Bayern, der die Gläser der südlichen und nördlichen Rosette stiftete. Und damit auch sich selbst ein Denkmal setzte.